Bei einer Strahlentherapie handelt es sich um eine berührungslose und schmerzfreie Tumorbehandlung mit ionisierender Strahlung. Auch heute noch verunsichern falsche Vorstellungen und Angst vor Strahlenschäden die Patienten. Dank großer technologischer Fortschritte erfolgt der Einsatz der Strahlentherapie heute jedoch so gering dosiert und schonend wie möglich. Die zur Behandlung notwendige Strahlenmenge wird computergesteuert in so genannten Linearbeschleunigern erzeugt (siehe Foto). Die dabei entstehende Strahlung sorgt in Kombination mit modernsten dreidimensionalen Planungsverfahren für eine optimale Erfassung des Bestrahlungsvolumens. Dies ermöglicht eine gezielte Bestrahlung der erkrankten Zellen bei größtmöglicher Schonung des gesunden Gewebes.
Ziel einer Strahlentherapie ist die Zerstörung von Tumorzellen. Eine Bestrahlung verlangsamt oder verhindert die Zellteilung. Anders als gesunde Zellen sind Tumorzellen nicht in der Lage, die durch die Bestrahlung hervorgerufenen Schäden an Strukturen des Zellkerns zu reparieren, so dass Tumorzellen letztendlich vernichtet und ein erneutes Wachstum von Tumoren verhindert werden.
Nach brusterhaltenden Operationen (BET) ist die Bestrahlung verbindlicher Bestandteil des Behandlungskonzeptes. Im Allgemeinen erfolgt die Behandlung direkt nach der Operation (nach der Wundheilung) oder – bei Notwendigkeit – nach einer Chemotherapie. Unsere Strahlentherapeuten planen dabei die einzusetzende Dosis individuell auf Basis der vorliegenden Untersuchungsdaten. Auch wenn nicht brusterhaltend operiert wurde, kann eine postoperative Bestrahlung nötig sein. Diese wird in den wöchentlich durchgeführten Tumorkonferenzen entsprechend den Richtlinien festgelegt und erfolgt ähnlich einer Behandlung nach Brusterhaltender Operation.
Die Gesamtdauer der Therapie liegt bei mehreren Wochen. Die Behandlung wird dabei in der Regel an 5 Tagen in der Woche durchgeführt. Die Aufteilung der Bestrahlungseinheiten in viele kleine Einzeldosen erhöht nochmals die Verträglichkeit. Trotz der medizinischen und technologischen Fortschritte lassen sich Nebenwirkungen, wie z.B. schmerzhafte Rötungen leider nicht ganz vermeiden. Diese sind jedoch auf den behandelten Bereich beschränkt und klingen nach der Behandlung schnell ab.
Es besteht die Möglichkeit eine verkürzte Strahlentherapie unter bestimmten Voraussetzungen in Anspruch zu nehmen.